Geschichte des Weinbaus
Weinbau seit der Römerzeit
Das sonnenreiche Gebiet südlich von Wien wird bereits seit mehr als 2000 Jahren als Rebland genutzt. Römische Legionäre, die in Carnuntum und Vindobona stationiert waren, verbesserten das vorhandene Rebmaterial durch Weinstöcke aus Italien und brachten neben den Pflanzen auch das Wissen um die Weinbereitung in die Provinz Pannonien mit.
Etwa zur selben Zeit entstanden an den Schwefelquellen in und um die Siedlung Aquae (die heutige Kurstadt Baden) mehrere römische Thermalbäder, nach denen die Region später benannt wurde.
1141 gründeten Zisterziensermönche des Stifts Heiligenkreuz in der Thermenregion das Freigut Thallern, das zu den ältesten Weingütern Österreichs zählt. Im 13. Jahrhundert erhielt das Gebiet das Privileg des "Leutgebens", also des Weinausschenkens. Damals kam auch der Brauch auf, mit einem Föhrenbusch anzuzeigen, wer heurigen Eigenbauwein zum Verkauf anbot.
Einen schweren Rückschlag erlitt der Weinbau der Region während der Türkenkriege des 16. und 17. Jahrhunderts, in deren Verlauf beträchtliche Rebanlagen vernichtet wurden. Für eine rasche Erholung sorgte nicht zuletzt der Deutsche Orden, der ab 1760 hier erstmals auch Blauburgunder-Reben pflanzte.
Die hohe Qualität von Weinen aus der Thermenregion wusste auch das österreichische Kaiserhaus zu würdigen. Kaiser Ferdinand I. ließ beim Bau der Südbahn 1840 sogar eigens einen Tunnel graben, um die guten Rieden zu schonen.